Operative Therapie

So lässt sich eine Harnröhrenstriktur operativ behandeln

Die Therapie einer Harnröhrenstriktur richtet sich nach Lage und Größe der Striktur. In manchen Fällen betrifft die Verengung ein so langes Segment der Harnröhre, dass ein konservativer Ansatz nicht mehr in Betracht gezogen werden kann. In diesen Fällen kann ein operativer Eingriff Abhilfe verschaffen. Es kommen die folgenden Operationsverfahren zum Einsatz, die ja nach Länge und Lage der Striktur gewählt werden.

Harnröhrenschlitzung (Urethrotomie)

Bei einer Harnröhrenschlitzung wird die narbige Striktur endoskopisch mit einem Messer oder einem Laser eingeschnitten. Dadurch wird der Harnröhrendurchmesser erweitert. Genau wie bei den Dilatationsverfahren besteht auch hier das Risiko, dass sich erneut Strikturen bilden, die immer größer und länger werden als die zuvor. Zudem eignet sich dieses Verfahren nur für kurze, erstmalige Strikturen (max. bis zu 1,5 cm). Von mehrfachen Harnröhrenschlitzungen wird von unserer Seite abgeraten, weil es bei jeder Schlitzung zu einer unwillkürlichen Verletzung von gesundem Gewebe vor und nach der Striktur kommt.

Chrirurgische Harnröhrenplastiken

Bei komplexen und langen Harnröhrenstrikturen kommen oft nur chirurgische Interventionen als Therapie in Frage. Bei dieser komplexen Operation handelt es sich um die offene Rekonstruktion der Harnröhre, eine sogenannte Harnröhrenplastik. Diese wird öfters von Patienten in Anspruch genommen, bei denen schon mehrfach erfolglose Harnröhrenschlitzungen durchgeführt wurden.

Welche Operationsmethode der Harnröhrenplastik in Frage kommt, hängt maßgeblich von der Lage und Länge der Harnröhrenverengung ab. Bei kurzen Harnröhrenstrikturen (unter 2 cm) wird in der Regel das betroffene narbige Segment der Harnröhre entfernt und die beiden Harnröhrenenden wieder miteinander verbunden. Die Operationsmethode wird End-zu-End-Anastomose genannt. Für längere Harnröhrenverengungen kommt die Graft-Urethroplastik in Frage. Hierfür wird ein freies Transplantat verwendet (Graft), um die Harnröhre zu erweitern. Hierfür wird ein Mundschleimhauttransplantat genutzt.

Resektion der Striktur und End-zu-End-Anastomose

Dieses Operationsverfahren bietet sich für kurze Harnröhrenstrikturen an (unter 2 cm), die sich im Bereich der bulbären Harnröhre befinden. Hierbei wird über den Damm ein Zugang zur Harnröhre gelegt und narbige Harnröhrenverengung vollständig entfernt (Resektion). Die beiden Harnröhrenenden werden im Anschluss spannungsfrei miteinander verbunden.

Graft-Urethroplastik

Längere Harnröhrenstrikturen (über 2 cm) werden fast ausnahmslos durch eine Graft-Urethroplastik behoben. Bei dieser Operationsmethode wird die Harnröhre im Bereich der Striktur freigelegt und die gesamte Harnröhrenverengung längs eröffnet. Um die Harnröhre plastisch zu erweitern, wird ein Graft in Form eines Mundschleimhauttransplantats eingenäht. Dieses freie Transplantat wird während der Operation aus der Wangeninnenseite entnommen. Eine Graft-Urethroplastik ist eine technisch sehr anspruchsvolle Operation, die eine entsprechende Erfahrung voraussetzt, um langzeitige Ergebnisse zu erzielen.

Generell gilt, ob Harnröhrenplastik mit oder ohne Mundschleimhauttransplantat, beides sind komplexe Operationen, die nicht zum Standartrepertoire eines Urologen gehören. Daher ist die entsprechende Spezialisierung und Standardisierung dieser Operation notwendig, um mögliche Risiken und Komplikation der Harnröhrenchirurgie zu verhindern. Zu den möglichen Komplikationen zählen: Strikturen, Fistelbildungen, Nekrosen, Harnverhalt, chronische Schmerzen, etc.

Bei treffender Indikationsstellung und vor allem wenn sie durch einen erfahrenen Operateur durchgeführt wird, haben diese Operationsmethoden eine sehr gute Erfolgsaussicht. Bei der offenen Harnröhrenplastik mit Mundschleimhauttransplantat liegt die Erfolgsquote bei etwa 80 – 90 %, bei der End-zu-End-Anastomose werden Erfolgsquoten von über 90 % erzielt.

Wir haben in unserem Zentrum sowohl auf die konservative als auch auf die chirurgische Therapie von Harnröhrenstrikturen fokussiert. Durch unsere langjährige Erfahrung mit den verschiedensten Techniken, haben wir die Möglichkeit für den Patienten die individuell beste Behandlungsmethode anzubieten. Durch unsere Spezialisierung im Bereich der Harnröhrenchirurgie, bieten wir auch die neuesten konservativen Behandlungsoptionen im Bereich der Behandlung von Harnröhrenstrikturen an. Mehr hierzu erfahren Sie im Abschnitt der Medikamenten-beschichteten Ballondilatation mit Optilume®.

Sie haben eine Harnröhrenverengung und möchten eine Erstberatung: So erreichen Sie uns

Haben Sie keine Scheu, sich mit uns in Kontakt zu treten. Ihre Beschwerden sollten kein Tabu bleiben. Wir haben uns auf die Behandlung von Harnröhrenstrikturen spezialisiert. Gerne begutachten wir Sie vor Ort und evaluieren, welche der möglichen Therapieoptionen für Ihren Fall in Frage kommt.

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Dr Franklin Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie. Zu den Schwerpunkten von Dr Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation von Penisprothesen und auch die medizinische und ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.