Wenn die morgendliche Erektion ausbleibt

15.06.2022

Das Ausbleiben einer morgendlichen Erektion ist nicht unbedingt ein Grund zur Besorgnis.

Dennoch können nächtliche Erektionen Aufschluss über die Gesundheit des Penis und erektile Dysfunktion (ED) geben.

Die „Morgenlatte“ & Nächtliche Erektionen

Normalerweise haben Männer während des Schlafes mehrere Erektionen. Bei einem gesunden Mann wird das Glied in einer Nacht ein- bis fünfmal steif und erschlafft dann wieder. Dauert die letzte dieser Schlaferektionen bis zum Erwachen an, spricht man von der morgendlichen Erektion (in der Umgangssprache gerne „Morgenlatte“ genannt).

Schlaferektionen treten bei Männern jeden Alters auf, selbst bei Säuglingen, die noch keinerlei sexuelles Lustempfinden verspüren.

Denn nächtliche Erektionen stehen im Zusammenhang mit der Aktivierung bestimmter Hirnregionen während der REM-Phase (Traumphase) und werden nicht durch sexuelle Stimulation verursacht.

Da Dauer und Häufigkeit von REM-Phasen in den Morgenstunden zunehmen, ist eine „Morgenlatte“ daher häufiger als eine Erektion beim Aufwachen mitten in der Nacht.

Wenn die morgendliche Erektion ausbleibt

Eine „Morgenlatte“ ist ein gutes Anzeichen für die hormonell und sexuelle Gesundheit des Mannes. Nichtsdestotrotz ist das Ausbleiben einer morgendlichen Erektion erst mal kein Grund zur Besorgnis.

Wacht man in einem Zeitpunkt während des Schlafzyklus auf, der nicht mit einer REM-Phase zusammenfällt, ist der Penis nicht erigiert.

Je älter wir werden, desto eher kann es sein, dass auch die Häufigkeit der nächtlichen Erektionen abnimmt. Auch Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen und psychische Erkrankungen können Einfluss auf die Erektionsfähigkeit am Morgen haben. Ebenso bestimmte Medikamente.

Bei jüngeren Männern können Stress im Alltag, eine Zeitumstellung oder Schlafstörungen den Schlafrhythmus gehörig durcheinanderbringen. In Folge kann dadurch auch die morgendliche Erektion einmal aussetzen.

Fallen die nächtlichen Erektionen aber komplett aus, ist es ratsam das Problem mit einem Urologen oder Andrologen zu besprechen.

Falls Sie Veränderungen an Ihrem Glied bemerken, gehen Sie frühzeitig zum Andrologen oder Urologen!

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Hinweisgeber für eine Erektile Dysfunktion?

Eine erektile Dysfunktion kann physische wie auch psychische Ursachen haben. Manchmal sind sowohl physische als auch psychische Faktoren gleichzeitig beteiligt.

Hat ein Mann den Verdacht, unter ED zu leiden, und bespricht das Problem mit seinem Arzt, wird ihn dieser auch nach seiner morgendlichen Erektion befragen.

Denn wacht der Patient nach wie vor mit einer gesunden Erektion auf, kann das ein Hinweis sein, dass seine Potenzprobleme eher psychologisch bedingt sind.

Hat der Betroffene jedoch seit längerer Zeit auch keine morgendliche Erektion mehr, könnte dies auf körperliche Ursachen des Problems sein.

Die morgendliche Erektion ist natürlich nicht das einzige Kriterium zur Beurteilung einer erektilen Dysfunktion.

Jeder Androloge wird die weitere Krankengeschichte des Betroffenen, die körperliche Verfassung, seinen Testosteronspiegel, eingenommene Medikamente, und viele andere Punkte bei einer Diagnose berücksichtigen.

Falls Sie Veränderungen an Ihrem Glied bemerken, gehen Sie frühzeitig zum Andrologen oder Urologen!

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Dr. med. Franklin Kuehhas

Über den Autor

Dr. med. Franklin Kuehhas Dr. Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie. Zu den Schwerpunkten von Dr. Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation einer Penisprothese und auch die ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.