PRP Eigenblut als neue Behandlungsmöglichkeit bei IPP

14.09.2022

Für die erworbene Penisverkrümmung (Induratio Penis Plastica) stehen uns heute verschiedenste Therapie-Optionen zur Verfügung.

Zum einen konservative Behandlungsansätze durch eine medikamentöse oder physikalische Therapie, bei schwereren Verformungen aber auch die operative Korrektur des krummen Glieds. Eine relativ neue Behandlungsmethode für IPP ist die PRP-Eigenblut-Therapie.

Was ist PRP-Eigenblut und wie wird es gewonnen?

PRP steht für „Platelet-Rich Plasma“, auf deutsch „plättchenreiches Plasma”. Es handelt sich um Blutplasma, das aus Eigenblut des Patienten gewonnen wird.

Dem Patienten wird dazu eine gewisse Menge an Blut abgenommen, welches anschließend zentrifugiert wird. Durch diese Aufbereitung wird das thrombozytenreiche Plasma von den roten und weißen Blutkörperchen getrennt. In diesem Blutplasma sammeln sich dabei auch Wachstumsfaktoren und entzündungshemmende Botenstoffe in hoher Konzentration.

Die Eigenblut-Therapie kommt in den letzten Jahren in immer mehr Bereichen der Medizin zum Einsatz: Von der Behandlung von Arthrose bis hin zu Schönheitsmedizin wird Thrombozytenplasma stets genutzt, um die körpereigene Regenerationsvorgänge zu stimulieren.

PRP-Eigenblut-Therapie bei erworbener Penisverkrümmung

Bei der Eigenbluttherapie in Hinsicht auf eine IPP-Erkrankung wird das gewonnene Plasma mit einer feinen Nadel in und um die Plaque am Penis injiziert.

Die im PRP enthaltenen Wachstumsfaktoren und Entzündungshemmer sollen in Folge einen Abbau des Narbengewebes – nichts anderes ist die Plaque am Glied – initiieren und das Zellwachstum rund um die Plaques zu fördern.

Bildet sich die Plaque zurück, bzw. wird das Gewebe flexibler, so können sich die Schwellkörper bei einer Erektion wieder gleichmäßiger ausdehnen und die Krümmung geht zurück.

Besonders in Kombinationstherapie mit extrakorporalen Stoßwellen (ESWT), welche die Plaque-Ablagerungen mit Hilfe von Schallwellen zertrümmert und die Durchblutung des Gewebes fördert, könnte eine Eigenbluttherapie ein vielversprechender Ansatz sein.  Eine manuelle Strecktherapie könnte zusätzlich unterstützen.

Neuste Erkenntnisse IPP & Eigenblut

Leider gibt es noch keine ausführlichen, d.h. statistisch aussagekräftigen Studien mit mehreren hunderten Patienten zur Eigenbluttherapie bei Penisverkrümmung.

Diejenigen Studien und Filmberichte, die es zum Thema gibt, sind jedoch sehr vielversprechend.

Aktuell läuft eine Studie der Universität von Miami mit 80 Patienten, die genauere Daten zum Einsatz von PRP bei IPP liefern soll.

 

Falls auch Sie Veränderungen an Ihrem Glied bemerken gehen Sie frühzeitig zum Andrologen oder Urologen!

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Quellen:

Dr. med. Franklin Kuehhas

Über den Autor

Dr. med. Franklin Kuehhas Dr. Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie. Zu den Schwerpunkten von Dr. Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation einer Penisprothese und auch die ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.