Nachlassende Erektion – Wenn der Penis nicht mehr steif (genug) wird

23.02.2023

Eine erektile Dysfunktion ist ein weit verbreitetes Problem, das im Verlauf ihres Lebens viele Männer betrifft. Die Wahrscheinlichkeit für Potenzprobleme nimmt mit steigendem Lebensalter zu.
Erektionsstörungen sind nicht nur psychisch und emotional herausfordernd, sondern beeinträchtigen oftmals auch die Beziehung zur Partnerin.

Falls Sie Veränderungen an Ihrer Erektion bemerken, gehen Sie frühzeitig zum Andrologen oder Urologen!

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Wie entsteht eigentlich eine Erektion?

Alles beginnt mit sexueller Erregung, welche durch visuelle, auditive, olfaktorische oder auch taktile Stimulation ausgelöst werden. Über das Nervensystem wird die Erregung aus dem Gehirn an den Penis weitergereicht. Die Nervenfasern im Penis setzen dort eine Reihe chemischer und hormoneller Prozesse in Gang, welche zu einer Entspannung der Muskulatur und einer Erweiterung der Blutgefäße im Penis führen.

Durch die geweiteten Blutgefäße nimmt der Blutfluss in die Schwellkörper zu, der Penis wird größer und das Gewebe versteift sich. Gleichzeitig wird durch das Nervensystem der Blutabfluss aus dem Penis reduziert, um die Erektion aufrechtzuerhalten.

Sobald die sexuelle Stimulation abnimmt oder endet, wird vom Körper das Enzym Phosphodiesterase-5 (PDE-5) aktiviert. Dieses sorgt für den Abbau der Botenstoffe, die für die Erweiterung der Gefäße verantwortlich sind und reduziert damit den Blutfluss in den Schwellkörpern wieder. Der Penis kehrt zu seiner normalen Größe zurück und wird wieder schlaff.

Wie entwickelt sich eine erektile Dysfunktion?

Eine erektile Dysfunktion entsteht in der Regel nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt sich oft schleichend und kann verschieden stark ausgeprägt sein.

So kann es vorkommen, dass eine Erektion zunächst nur schwer zu erreichen ist, aber wenn der Penis steif wird, ist die Erektion hart genug und hält lang genug an, um die Penetration durchführen zu können. Anderen Männern fällt es schwer die nötige Härte zu erreichen und diese auch aufrechtzuerhalten. In manchen Fällen tritt gar keine Erektion mehr auf: Der Penis bleibt auch bei sexueller Stimulation schlaff.

Welche Ursachen können Erektionsprobleme haben?

Eine erektile Dysfunktion kann verschiedene Ursachen haben, die von körperlichen Erkrankungen bis hin zu psychischen Faktoren reichen.

Zu den gängigsten körperlichen Ursachen gehören:

  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Kardiovaskuläre Erkrankungen (Herz-Kreislauf)
  • Störungen des Hormonhaushalts
  • Neurologische Erkrankungen
  • Operationen im Bereich des Beckens

Psychische Faktor

  • Stress und Angstzustände
  • Depressionen
  • Beziehungsprobleme

Auch spielt der Lebenswandel eine Rolle. Eine Potenzstörung kann direkt oder indirekt mit Übergewicht, Rauchen, exzessivem Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum oder Bewegungsmangel zusammenhängen.

Therapiemöglichkeiten bei erektiler Dysfunktion

Damit Erektionsstörungen erfolgreich behandelt werden können, ist es extrem wichtig, die zugrundeliegende Problematik festzustellen. Ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt und eine umfassende Diagnostik sind daher die Basis für jeden weiteren Behandlungsschritt.

Zu den Optionen zur Behandlung von Potenzstörungen gehören etwa:

  • Medikamentöse Therapie: Oral (mit PDE-5-Hemmer wie Viagra oder Cialis) oder via Gel oder Injektionen (Prostaglandin E1)
  • Hormonersatztherapie
  • Physikalische Erektionshilfen: Penispumpen oder Penisringe unterstützen den Blutfluss
  • Extrakorporale Stoßwellen können die Bildung neuer Blutgefäße anregen
  • In schweren Fällen können Schwellkörperimplantate die beste Lösung zur Wiedererlangung der Erektionsfähigkeit sein.

Falls Sie Veränderungen an Ihrer Erektion bemerken, gehen Sie frühzeitig zum Andrologen oder Urologen!

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Was kann „Mann“ selbst für eine harte Erektion tun?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die „Mann“ selbst ergreifen kann, um einer erektilen Dysfunktion vorzubeugen oder die Erektionsqualität wieder zu verbessern.

So kann regelmäßiges Training kann dazu beitragen, die Durchblutung zu verbessern und die Erektionsfähigkeit zu steigern. Insbesondere Übungen, die den Beckenboden trainieren, sind hilfreich.

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann dazu beitragen, Übergewicht und Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck zu vermeiden. Da eine erektile Dysfunktion häufig direkt mit diesen Krankheiten zusammenhängt, hilft eine gesunde Ernährung auch zur Vorbeugung.

Ein generell gesunder Lebensstil mit Bewegung und der Vermeidung von (übermäßigen) Alkohol- und Drogenkonsum trägt ihr übriges bei.

Dr. med. Franklin Kuehhas

Über den Autor

Dr. med. Franklin Kuehhas Dr. Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie. Zu den Schwerpunkten von Dr. Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation einer Penisprothese und auch die ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.