Erworbene Penisverkrümmung & Krebs?

15.07.2019

Eine erworbene Penisverkrümmung ist eine relativ häufige Krankheit des Mannes, obwohl sie im urologischen Alltag relativ selten ist. Jedoch dürften circa 10% aller Männer im Laufe ihres Lebens davon betroffen sein. Nun vermutet eine amerikanische Studie einen Zusammenhang zwischen einer Penisverkrümmung und verschiedenen Krebsarten.

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Ursachen einer IPP

Die genaue Ursache für eine Induratio Penis Plastica (IPP), so der medizinische Fachausdruck, ist noch nicht hundertprozentig geklärt. Aktuell geht man davon aus, dass es bei genetisch prädisponierten Männern durch wiederkehrende Mikrotraumen am Penis zur Vernarbungen kommt, durch die sich die Schwellkörper nicht mehr gleichmäßig entfalten können.

In vergangenen Studien wurde bereits ein gehäuftes Auftreten einer IPP bei Männern mit knotiger Narbenbildungen in Folge von Erkrankungen des Bindegewebes (Morbus Dupuytren, Morbus Ledderhose) festgestellt. Auch hier wird eine genetische Vorbelastung für den Ausbruch der Krankheit vermutet.

Die Studie „Erhöhtes Krebsrisiko bei Männern mit Peyronie-Krankheit“

Die nun oft zitierte Studie von Forschern des Baylor College of Medicine in Texas stellt nun die Hypothese auf, dass einige der Gene, die mit der Ausbildung einer IPP (auf English „peyronie’s desease“) in Zusammenhang gebracht werden, sich auch für bestimmte Krebsarten mitverantwortlich zeigen.

In der groß angelegten Studie wurden die Daten von knapp 1,6 Millionen Männern miteinander verglichen. Darunter knapp 50.000 Männer mit IPP, deren Daten mit denen derer ohne Erkrankung sowie Männern mit erektiler Dysfunktion verglichen wurden.

Aus den Ergebnissen folgerten sie, dass Männer mit IPP ein erhöhtes Risiko haben an Krebs zu erkranken, was auf eine mögliche gemeinsame Ursache zwischen IPP und Krebsentwicklung hindeutet.
Männer mit einer erworbenen Penisverkrümmung haben demzufolge nicht nur ein gesteigertes Risiko für Hodenkrebs (43% höheres Risiko), sondern auch für Magenkrebs (39%) und Hautkrebs (19%). Da auch Söhne von Vätern mit IPP ein höheres Krebsrisiko aufweisen, ist eine genetische Ursache noch wahrscheinlicher.

In der Praxis

Männer, die an einer Induratio Penis Plastica leiden, sollten sich regelmäßig von entsprechenden Fachärzten checken lassen und die Krebsvorsorge erst nehmen.
Es gilt aber auch, dass amerikanische Studie die erste akademische Arbeit war, die eine Verbindung zwischen einer Penisverkrümmung und Krebs herstellte.
In weitere Untersuchungen muss nun diese Hypothese nun einmal bestätigt werden. Gleichzeitig braucht es weitere Forschung zur Induratio Penis Plastica selbst, um die genauen Ursachen dieser Krankheit besser zu verstehen.

Alle Männer die Veränderungen an ihrem Penis feststellen möglichst frühzeitig zum Andrologen gehen. Je früher eine IPP erkannt wird, desto mehr Behandlungsoptionen stehen zur Verfügung und desto besser sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie.

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Dr. med. Franklin Kuehhas

Über den Autor

Dr. med. Franklin Kuehhas Dr. Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie. Zu den Schwerpunkten von Dr. Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation einer Penisprothese und auch die ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.